Mailaktion: Asyl-Situation in Österreich



Brief an BMin. Strasser

als Reaktion auf das "Abwimmelungsmail"


Herr BM Strasser,

Ich kann die von ihnen in Auftrag gegebene scheinheilige Abwimmelung meines Protestbriefes nicht so einfach hinnehmen, darum hier meine Antwort:

Die Aufnahme von Asylwerbern in die Bundesbetreuung erfolgt im Rahmen der Bestimmungen des Bundesbetreuungsgesetzes und der zugehörigen Verordnung. Demnach kann ein Asylwerber in die Bundesbetreuung aufgenommen werden, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür, wie etwa Umstand der Hilfsbedürftigkeit, gegeben sind. Eine generelle Aufnahme aller Antragsteller ist im Rahmen der gegenwärtigen Gesetzeslage nicht möglich.

Sind hungernde, frierende Menschen nicht wichtiger als die genaue Gesetzeslage?
Und laut Gesetz müssten doch viele, die derzeit in Traiskirchen aus Platzmangel abgewiesen werden müssen, aufgenommen werden, oder? Da ist dann plötzlich Schluss mit der genauen Befolgung des Gesetzestextes.

Dass auf diese scheinheiligen und unmenschlichen Standardantworten dann gleich der Hinweis auf "Schmarotzer" folgt, die sich unsere großzügige Betreuung erschwindeln wollen, zeigt deutlich, wie sehr ihnen dies armen Menschen wirklich am Herzen liegen. Er zeigt deutlich, dass ihnen das Leid dieser Menschen, die zur Flucht (großteils) gezwungen wurden und die jetzt von uns weiterverfolgt und in Lager gesperrt werden, völlig egal sind. Ich bezweifle stark, dass jemand sich ein Leben unter solchen Bedingungen freiwillig zu erschwindeln versuchen wird.

Sie lehnen sich zurück in ihren bequemen Sessel, in ihrem warmen, luxuriösen Büro, und verdrängen das ganze schnell wieder. Beruhigen Sie diese scheinheiligen Ausreden wirklich oder versteckt sich tief in Ihnen doch ein kleines Schludgefühl?

Sie sind verantwortlich für das Leid der Abgewiesenen, Sie sind verantwortlich, wenn wieder Opfer zu beklagen sind.

[...]


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