Zehntausend Freunde

Vielfältige Aspekte und Wahrnehmungen des „Unheimlichen“

Ausstellung des Offenen Ateliers von MEDEA – Initiative für Kunst und Medien


Das Offene Atelier präsentiert von 15.-17. November 2007 in der Kaufpark Galerie, Kaufpark Alt-Erlaa-Obergeschoß, A. Baumgartnerstraße 44, 1230 Wien verschiedene künstlerische Positionen zum Themenkreis des „Unheimlichen“.

Diese Veranstaltung ist die zweite Station einer Wanderausstellung, die in Linz (04.-06.10.07) auf einem Dachboden der Innenstadt begonnen hat, und auch noch in Graz gezeigt wird. An jedem der qualitativ sehr unterschiedlichen Orte, welchen per se etwas Unheimliches anhaftet, werden spezifische Konfigurationen erarbeitet. Die Ausstellungsbeiträge setzen sich aus bereits bestehenden Arbeiten und spezifisch für den jeweiligen Orte gestalteten zusammen und kommen aus unterschiedlichen künstlerischen Bereichen.
unheimlich bezeichnet gemeinhin unerklärliche und schaurige Phänomene die uns einerseits Furcht einflößen, andererseits eine magische Anziehungskraft auf uns ausüben, uns reizen und faszinieren. Das Unheimliche zeigt sich nicht nur in der Außenwelt, sondern findet sich, wie Freud überzeugend darlegt, ebenso in uns selbst. - das Fremde in dem wir nicht zuhause sind.

Eine vertikale Kleinstadt innerhalb der Großstadt Wien. Auf den ersten Blick monströs, überdimensional und unpersönlich wirkend. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch die Qualität, individuelle menschliche Bedürfnisse im Kollektiv zu befriedigen. Der Versuch des grösstmöglichen Glücks für die grösstmögliche Zahl. Ein Wohnerlebnis, zwischen idyllischer "Einfamilienhaus-Atmosphäre" im Grünen und Vorstadtghettoproblematik. 10000 Bewohner, 3500 Tiefgaragenplätze, 33 Freizeitclubs, 7 Dachbäder und 7 Hallenbäder mit Saunen, mehrere Tennishallen, 3 Schulen, 2 Ärztezentren, 2 Kindergärten, 2 Zeitungen, eine Rundturnhalle, eine Kirche, ein Fernsehsender, eine Internetplattform und ein Einkaufszentrum, der sogenannte Kaufpark Alt-Erlaa. Alle Funktionen der herkömmlichen Stadt, alle verschiedenen Einrichtungen des täglichen Bedarfs, in Anbetracht der Bewohneranzahl, auf sehr engen Raum komprimiert. Eine eigenständige Infrastruktur, welche in den 70ern konzipiert, seither als geschlossenes System zu funktionieren scheint. Diese ambivalente Situation einerseits das " traute Heim" tausender Bewohner zu sein und andererseits der Eindruck einer befremdend, unheimlich wirkenden Festung für den Aussenstehenden, veranlasste das offene Atelier Medea sich in dieses System zu begeben. Im Zuge der Ausstellung werden reflexive Arbeiten rund um Wohn-und Kaufpark sowie bestehende Werke zu Aspekten des Unheimlichen präsentiert.


Kontakt: lisa_be23@yahoo.de
clemens.mairhofer@ufg.ac.at
http://www.servus.at/medea/open-studio