Aktion Widerstand: Es geht um Menschenrechte

Wohnen ist ein Menschenrecht!
Sind Asylanten Menschen?

Das Asylheim in der Lunzerstrasse existiert seit mehr als 10 Jahren und viele notbedürftige Familien konnten dort unter schwierigen Bedingungen Unterschlupf finden. Die Gesamtsituation hat sich aber in letzter Zeit drastisch geändert.

Das Asylheim Lunzerstrasse wurde jahrelang von der Wohnungsgenossenschaft GIWOG betreut. Im Sommer 2001 wurde das Heim an eine Privatperson verkauft - ohne zu fragen, welche Auswirkungen das auf die ca. 300-400 Flüchtlinge hat, die dort leben und von Volkshilfe, Caritas und der Bundesbetreuung betreut werden.

Die Folgen:

    Der Platz wurde reduziert, die Flüchtlinge wurden in den verbleibenden Teil hinein "gepfercht". Viele Flüchtlinge müssen wegen Platzmangel unter unzumutbaren Bedingungen wohnen.
    Der Volkshilfe Flüchtlingsbetreuung wurden die Verträge gekündigt, das Berufungsverfahren läuft, die Zukunft der von ihr betreuten Flüchtlinge ist ungewiss.
    Für die Zukunft wurden strenge Kontrollen durch ein Security Unternehmen und die Installierung von Kameras angedroht.

Die Betreuung der Flüchtlinge war auch bisher schon in den Heimen in der Lunzerstrasse äußerst ungenügend. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist sehr schlecht, es gibt keine Nahversorgung, und die grosse Zahl an Flüchtlingen an einem Ort führen zu einer Ghetto - Situation. Die Betreuungseinrichtungen fordern schon seit Jahren eine Verbesserung dieser Situation.

Zudem ist nur für etwa 1/3 der Asylwerbenden in Österreich entgegen der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Genfer Flüchtlingskonvention die Aufnahme in die Bundesbetreuung garantiert. Der Rest sieht sich mit Obdachlosigkeit konfrontiert, da der Zugang zur Erwerbsarbeit real sehr schwierig ist und die Kapazitäten der karitativen Einrichtungen erschöpft sind.

Die neue Bundesregierung möchte nun die Flüchtlingsbetreuung im Rahmen einer Ausschreibung privatisieren. Es steht im Raum, dass in Zukunft, wie auch schon in anderen EU-Staaten, Wach- und Schliessgesellschaften die Betreuung von Flüchtlingen übernehmen.

Die meisten BürgerInnen in Linz wissen nichts von dieser tragischen Entwicklung, weil dieses „Tabu-Thema„ durch das Schweigen der Medien in der Öffentlichkeit nicht thematisiert wird. Es ist notwendig, hier Informationsarbeit zu leisten, damit es der Öffentlich bekannt wird, unter welchen Bedingungen Flüchtlinge in diesem Land leben müssen, nur weil sie Hilfe benötigen und eine gesellschaftliche Gruppe sind, die über keine mächtige Lobby verfügt.

Wir als Betroffene und Besorgte fühlen uns gegenüber diesen Flüchtlingen verantwortlich, und wollen die momentane Situation im Flüchtlingsheim in der Lunzerstrasse aufzeigen. Wir appellieren an alle BürgerInnen, Betroffene und Organisationen nicht weg zu sehen, sondern sich uns anzuschließen und aktiv gegen diese Unmenschlichkeit zu agieren.

Wir fordern:

  • Eine sofortige sozial verträgliche Lösung für die jetzigen BewohnerInnen des Asylheims Lunzerstrasse. Allen, die es wollen, muss eine menschenwürdige Wohnmöglichkeit in Linz zur Verfügung stehen.
  • Jeder Mensch in Österreich hat ein Recht auf eine angemessene Wohnmöglichkeit und eine soziale Grundsicherung. Das muß auch für alle AsylwerberInnen und Flüchtlinge gelten und entsprechend rechtlich verankert werden.
  • Flüchtingsbetreuung nur durch professionelle NGOs und nicht etwa durch Wach- und Schliessgesellschaften
  • Der Bund muss Rahmenbedingungen anbieten, die eine qualifizierte Betreuung von AsylwerberInnen ermöglicht.

Die Legalisierung der illegalisiert in Österreich lebenden Menschen!

Plattform Alternativen für eine menschliche Flüchtlingspolitik
InitiatorInnen: Kulturverein MEDEA, Verein Condor, Radio FRO -2nd Generation News. Die Plattform ist offen, wir laden alle ein, diesen Aufruf und weitere Aktionen zu unterstützen:

Kontakt: MEDEA, medea@servus.at
Tülay Tuncel, Telefon 0676.3921836.
(Update: 31.1.02)


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