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VIEW OF THE WORLD
Ein VideoDokument von MICHAEL PILZ www.michaelpilz.at
Die Bild und Tonaufnahmen dieser eigens für das Osterfestival
98 gefertigten VideoMontage entstanden zwischen 21. Juli und
11. August 1997 auf einer Reise in ZIMBABWE, u.a. mit der Absicht, im
Dorf SIACHILABA, Distrikt BINGA, das Volk der TONGA zu besuchen, im besonderen
die Musiker der NGOMA-BONTIBEGruppe SIMONGA, um in mehreren Begegnungen
nicht nur deren Ton- und Lebensart zu erkunden, sondern ihnen auch jene
elektroakustischen Kompositionen FIVE PIECES nahezubringen,
die im Winter 1996/97 in Österreich nach Tondokumenten aus der Region
Siachilaba realisiert und im Frühjahr 1997 im Offenen Kulturhaus
in Linz uraufgeführt wurden.
An dieser Reise nahmen die Komponisten PETER ANDROSCH aus Linz, KEITH
GODDARD aus Harare, KLAUS HOLLINETZ aus Traun, LUKAS LIGETI aus Wien bzw.
New York und WERNER PUNTIGAM aus Linz, die Filmmacher MICHAEL PILZ aus
Wien und THOMAS SCHNEIDER aus Linz, PHILIP MARIRA vom KUNZWANA TRUST in
Harare, HEDI und PETER KUTHAN von der ARGE ZIMBABWE FREUNDSCHAFT in Linz,
CHIEN-YIN CHEN aus New York, GABI HOLLINETZ aus Traun und INA PRIEMETSHOFER
aus Linz teil.
View Of The World dauert insgesamt vier Stunden und umfaßt neun
Abschnitte, die nach Örtlichkeiten und Personen benannt sind, die
sich aus dem Verlauf der Reise ergaben:
1 Domboshava
2 Music College in Harare, Lecture Klaus Hollinetz
3 Nach Masvingo
4 Masvingo, Take Away
5 Simon Mashoko
6 Glenlivet, Lake Mutirikwe
7 Bulawayo, Matobo, View of the World
8 Tonga Siachilaba
9 Harare.
Die Art und Weise, wie der Autor die Dinge sieht und aneinanderreiht,
spiegelt nicht nur eine Vielfalt von Ereignissen und persönlichen
Erfahrungen, im Umgang mit Fremdem, aber auch mit Vertrautem, sondern
stellt auch eine Brücke dar, zwischen Fremdheit und Vertrautheit,
zwischen Außen und Innen, zwischen dem Anderen und einem Selbst.
Die Gestalt ändert sich, das Wesen bleibt gleich (Laotse).
Das kleine Volk der Tonga wurde 1957 im Zuge der Errichtung des damals
größten Stausees der Welt aus seiner Heimat an den Ufern des
Zambezi in höhergelegenes Buschland vertrieben. Heute lebt es, durch
den Karibasee getrennt, sowohl im nördlich davon gelegenen Sambia,
als auch im südlich gelegenen Zimbabwe. Das kulturelle und im besonderen
das musikalische Erbe der Tonga, das sich über Jahrhunderte fernab
der Zentren weitgehend isoliert entwickelt hatte und zu einem Geheimtip
für Interessierte wurde, war der damaligen weißen Minderheitsregierung
kein Grund, das Prestigeprojekt des Karibadamms in Frage zu stellen. Als
das Wasser anstieg und das Land der Tonga überflutete, sorgte man
sich zwar um die Erhaltung der Tierwelt, doch die gewaltsame Umsiedelung
der Tonga fand keinerlei Beachtung. Während die Wasserkraft des Zambezi
zum Aufbau von weit entfernten Industrien genutzt wurde und mithalf, das
Leben in den Städten komfortabler zu gestalten, wurden die Tonga
zunehmend marginalisiert. Trotzdem oder vielleicht gerade wegen der weitgehenden
Isolation gelang es ihnen, ihre kulturelle Identität zu bewahren.
Seit vor einigen Jahren das Projekt TONGA in Form des kulturellen Austausches
zwischen Zimbabwe und Österreich gegründet wurde, geht es darum,
Mittel und Wege zu finden, wie das Volk der Tonga Nutzen beispielsweise
auch aus ihrem einzigartigen musikalischen Erbe ziehen können.
Der Abschnitt 8 des Videos TONGA Siachilaba bezieht sich
in seinem Hauptteil auf eine NgomaBontibePerformance, die am
30. Juli 1997 im Zentrum von Siachilaba unter Mitwirkung der Gruppe Simonga
und zahlreicher Dorfbewohner stattfand. Dabei kommt der Reichtum der kulturellen
Tradition der Tonga zum Vorschein, die in dieser Ausprägung nachweislich
einzigartig und mit keinem Musikgut eines anderen afrikanischen Volkes
vergleichbar ist. Die Montage konzentriert sich auf gewisse Teile der
gesamten Performance, die sich wie in Wellenbewegungen über mehrere
Stunden hinweg entwickelte: das Treiben um das Siachilaba Store and Bottle
Store, das Zusammenfinden der Musikanten, die ersten sich daraus ergebenden
Rhythmen der verschiedenen Trommeln und Antilopenhörner, einige der
sich mehrmals wiederholenden Höhepunkte, wenn Männer wie Frauen,
Alt und Jung, an und abschwellend das anscheinend chaotische, doch
im Grunde strengen Gesetzmäßigkeiten folgende Treiben teilen.
1 Domboshava 02'00", total 31'35"
2 Music College in Harare, Lecture Klaus Hollinetz 33'35", total
47'31"
3 Nach Masvingo 1h21'06", total 11'07'
4 Masvingo, Take Away 1h32'13", total 23'29"
5 Simon Mashoko, MbiraPerformance mit Trommeln, Gesang und Tanz;
Simon Mashoko, Familie und Gäste 1h55'42", total 15'05"
6 Glenlivet, Lake Mutirikwe 2h10'47", total 15'53"
7 Bulawayo, Matobo, View of the World 2h26'40", total 25'10"
8 TONGA Siachilaba, Performance NgomaBontibe, Musikgruppe Simonga
und Konzertausschnitte der Five Pieces: Werner Puntigam Posaune Live Improvisation
Lukas Ligeti Percussion Live Improvisation Keith Goddard The Monolith
Peter Androsch Binga Music Klaus Hollinetz Distant Horns 2h51'50",
total 67'26"
9 Harare 3h59'16", total 3'10"
Total 4h02'26"
Format SuperVHS, VHS, Mono
Realisation Bild Ton Schnitt Produktion Michael Pilz © 1998
Dank an Sektion Kunst im Bundeskanzleramt, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
im Außenministerium, Arge Zimbabwe Freundschaft Linz, Kunzwana Trust
Harare
LA HABANA ON THE WATERFRONT
Video von Gabriele Hochleitner und Michael Pilz
Niederlande / Österreich 2001 72', DV, Farbe, 4:3, stereo Originalsprache
Spanisch (keine Untertitel) Bild, Ton, Montage Gabriele Hochleitner und
Michael Pilz
Produktion De Productie René Goosens und Annemieke van Gorp Rotterdam
und Michael Pilz Film Wien in Zusammenarbeit mit dem 30. Internationalen
Filmfestival Rotterdam für das Spezialprogramm "On the Waterfront"
Förderungen Stadt Rotterdam und Österreichisches Bundeskanzleramt
Sektion Kunst Uraufführung 30. Internationales Filmfestival Rotterdam,
28. Jänner 2001 Spezialprogramm "On the Waterfront" www.filmfestivalrotterdam.com
Österreichische Erstaufführung
Diagonale, Festival des Österreichischen Films, Graz, 20. März
2001 http://diagonale.at
Herbst '99, Gertjan erzählt mir erstmals vom Hafen-Projekt, fragt,
ob ich daran interessiert sei. Ich sage zu, das Geld wird reichen. Ich
sehe einen kleinen und intimen Film vor der Kulisse von Triest, ein Mann
und eine Frau, außen cool, die Wahrheit liegt zwischen den Bildern.
Zurück aus Indien sehe ich Gabrieles neuen und lose an Calvino und
die Bachmann angelehnten Film aus Rom am Schneidetisch (Die Stadt und
die Erinnerung), schöne, kostbare, filmische Blicke. Ich lade sie
ein, mit mir den Hafen-Film zu machen, zwei Kameras, weibliche und männliche
Sicht. Und in Habana. Und fair play. Keine Vorausgedanken, nur schauen,
was ist. Michael Pilz, Jänner 2001
Ein neugieriger Blick auf eine fremde Stadt. Ein nach innen gerichteter
Blick auf eine Freund-schaft. Gabriele Hochleitner, Jänner 2001 LA
HABANA ist ein vielseitiger Dialog, auf der realen Ebene mit dem Alltagsleben
Havanas und der beiden Filmemacher und auf der Ebene der Vorstellungen
mit den Bildern und Tönen des Films. In der Art vielleicht wie Träume
und Wirklichkeit einander nähren. Michael Pilz, Dezember 2000
LA HABANA is a many-sided dialogue, on the level of reality between everyday
life in Havana and that of the two filmmakers and also on the level of
imagination between the film¹s images and sounds. Just as dreams
and reality feed on each other. Michael Pilz, December 2000
Everyday impressions of life in the capital of a poor, yet joyous and
musical Cuba. Two filmmakers are surprised about everyday life in the
city of Havana where there is so much happiness, despite the material
wants of today's Cuba. They look around candidly, like curious tourists
without any specific plan. They enjoy the care with which their cocktail
is prepared, and have an open eye for the music that sounds everywhere
and seems to be created by everyone live. Like everyone else, they look
at the waves as they crash over Malec¢n Boulevard, but hang around
longer than ordinary tourists and are suddenly treated to spontaneous
musical improvi-sations. In their filming, Pilz & Hochleitner chose
more for duo-directing than co-directing, which can for instance mean
that the long close-up of Pilz is not a selfportrait, but a portrait by
parallel director Hochleitner. 30th International Filmfestival Rotterdam,
January 2001
Tonga tonga
133 Minuten
Österreich 1997/2004
Konzept und Realisation < Michael Pilz
Bild Michael Pilz
Originalton Michael Pilz
Originalformat DV
Montage Michael Pilz
Drehzeit Juli/August 1997
Drehorte Siachilaba, und Harare/Zimbabwe
Fertigstellung 19. Juni 2004
Vorführformat DV
Sprachen Deutsch, Englisch, Tonga, Shona
Produktion Michael Pilz Film, A-1180 Wien, Teschnergasse 37
Tel: +4314023392, Fax: +4314082649, e-mail: pilz.film@magnet.at
Fünf Komponisten der Six Reflections on Tonga Music
Klaus Hollinetz Distant Horns
Peter Androsch Binga Music
Lukas Ligeti Stories of the Unknown
Keith Goddard The Monolith
Werner Puntigam Mo(ve)ments #1
Six Reflections CD: Extraplatte Wien
Musikgruppe Simonga der Tonga, Siachilaba
Ngoma Buntibe Ensemble Munyama II, Siamubbuka
Peter Mungombe, Chairman
Jossam Sialwindi Munkuli, Keeper of the Horns
Siankwede Bokotela Mudenda, Composer
Tonga Simonga CD: Extraplatte Wien
Sabine Bitter, Helmut Weber
Fotografie Siachilaba Backstage 1997
Ilo The Pirate Battigelli
s/w Fotografie Binga Area 1958
Werner Puntigam
Klaus Hollinetz
Gabi Hollinetz
Ina Priemetshofer
Keith Goddard
Lukas Ligeti
Peter Androsch
Gertrude Dirnberger
Chien-Yin Chen
Hedi Kuthan
Peter Kuthan
Phillip Marira
Siankwede Bokotela Mudenda
Jossam Sialwindi Munkuli
Bert Estl
Margret Moombe
Chief Siachilaba, Mr. Mujimba
Penny Yon
Peter Mungombe
Derek Huggins
Mitglieder der TongaMusikgruppe Simonga
Bewohner des Dorfes Siachilaba
u.v.a.
Dank an
KommEnt
Vöest Alpine Industrial Services
Amakoshi Cultural Center Bulawayo
Zimbabwe College of Music Harare
Derek Huggins, Gallery Delta Harare
Zimbabwe International Bookfair Harare
Simon Kürmayr
Joyce Mangora
u.a.
Support
Sektion Kunst Bundeskanzleramt
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit im Aussenministerium
Arge Zimbabwe Freundschaft Linz
Kunzwana Trust Harare
Copyright 2004 by Michael Pilz
Sommer 1997. Im Rahmen des durch Hedi und Peter Kuthan und Arge Zimbabwe
Freundschaft/Linz initiierten Kulturaustausches zwischen Österreich
und Zimbabwe begleiten wir die Musiker und Komponisten Peter Androsch,
Keith Goddard, Klaus Hollinetz, Lukas Ligeti und Werner Puntigam auf einer
Reise nach Siachilaba, einer kleinen Siedlung der Tonga im Nordwesten
Zimbabwes. Im Jahr zuvor entstanden in Österreich fünf Musikstücke
(Six Reflections on Tonga Music), die auf persönliche Art und Weise
frühere Reisen nach Zimbabwe sowie die lebensumstände und die
spezielle Ngoma BuntibeMusik der Tonga reflektieren und nun in Siachilaba
präsentiert werden.
(Kurz darauf reist die TongaMusikgruppe "Simonga" nach
Österreich, um an einer einwöchigen Wanderung über das
Tote Gebirge teilzunehmen).
Das Besondere des mehrjährigen TongaProjektes ist, daß
die Botschaften zwischen den Menschen und Kulturen Österreichs und
Zimbabwes durch Künstler
und durch Musik und Film vermittelt werden. Auf kreative Weise kommt dabei
zum Ausdruck, daß Begegnungen mit anderen, mit dem Fremden, immer
auch die
Begegnung mit sich selbst meint.
Der Film tonga tonga konzentriert sich, nach einer 1998 entstandenen Reihe
12 unterschiedlicher Ausgaben des Gesamtmaterials von etwa 70 Stunden,
auf die viertägigen Begegnungen mit den Tonga im Dorf Siachilaba
und auf einige Highlights in Harare und versucht durch assoziative Montage
die speziellen Stimmungen zu spiegeln.
Michael Pilz, 11/1998 und 6/2004
Kurze Geschichte der Tonga in Zimbabwe
Das BantuVolk der Tonga siedelte seit Jahrhunderten an den Ufern
und in den
fruchtbaren Flußniederungen des SambesiStromes im Nordwesten
Zimbabwes, bis es durch eines der ehrgeizigsten Energieprojekte der Fünfzigerjahre,
den Bau
des KaribaStaudammes und die Flutung des SambesiTales auf einer
Länge von
280 Kilometern in die beiderseits des Stausees gelegenen Halbwüsten
der neuen Ufergebiete vertrieben wurde. Das weiße Regime Rhodesiens
zwang damals etwa 57.000 Tonga zum Teil mit Waffengewalt zum Verlassen
ihrer Hütten und Dörfer.
Kurz davor machte der amerikanische Musikwissenschafter Hugh Tracy
Tonbandaufnahmen des vergleichsweise einzigartigen Musikschaffens der
Tonga
und er produzierte einen kurzen Stummfilm (The Lost Valley, 1956), der
zeigt, wie die Tonga vor ihrer Umsiedelung an den Ufern des Sambesi im
Überfluß der Angebote der Natur lebten.
Trotz der traumatischen Erfahrungen der Vertreibung, trotz Armut, Unterernährung
und Vernachlässigung durch die Zentralbehörden, ist der Lebenswille
der meisten Tonga ungebrochen. Eher als Opfer, denn als Nutznießer
der allgemeinen Entwicklung, haben sie ihre kulturelle Eigenart, ihren
Widerstandsgeist und Eigensinn bewahrt. Abgelegen und schwer zugänglich
sind deshalb nicht nur geographische, sondern durchaus auch politische
Kategorien, die ihren aktuellen Standort beschreiben.
Historisch betrachtet waren die Tonga von marodierenden Ndebeles und
portugiesischen Kaufleuten als Bootsbauer und Fährmänner geschätzt,
solange
der SambesiStrom noch eine der Hauptrouten für Gold, Elfenbein
und Sklaven war.
Peter Kuthan, 11/1998
Kurze Geschichte des Kulturaustausch-Projektes Tonga
Seit 1993 einer Tournee der oberösterreichischen Musikgruppe
Attwenger in
Zimbabwe gibt es auf Initiative von Peter Kuthan und Keith Goddard
Kulturaustausch-Projekte zwischen Zimbabwe und Österreich, die gemeinsam
von
der ARGE Zimbabwe Freundschaft in Linz und Kunzwana Trust in Harare
veranstaltet werden.
In diesem Rahmen findet zum Jahreswechsel 1995/96 eine Musik-Safari mit
einer Reihe oberösterreichischer Musiker und Künstler statt,
u.a. mit Peter Androsch, Rudi Pfann, Georg Ritter und Gotthard Wagner,
bei der auch die Musikgruppe Simonga im Tonga-Dorf Siachilaba im Nordwesten
von Zimbabwe besucht wird. Keith Goddard, Musikethnologe und Komponist
hat deren außergewöhnliche Musik schon Jahre zuvor wiederentdeckt.
Die Besucher aus Österreich sind tief beeindruckt und entwickeln
mehrere Ideen und Projekte, wie diese Begegnung weitergeführt und
vertieft werden könnte. Der Anreiz besteht nicht nur in der einzigartigen
Ngoma-Buntibe-Musik auf Antilopenhörnern und Trommeln, sondern auch
im zeremoniellen Ereignis eines tanzenden und singenden Dorfes, das seine
Besucher weitgehend zu ignorieren scheint ("Eine wilde Sache irgendwie,
ein Höllenlärm wie ein Hupkonzert in Rom", Peter Androsch).
Winter 1996/97. Im Offenen Kulturhaus in Linz, Oberösterreich realisieren
die Komponisten Keith Goddard, Klaus Hollinetz, Peter Androsch, Lukas
Ligeti und Werner Puntigam fünf größtenteils elektroakustische
Musikstücke (Five Pieces), die auf unterschiedliche Weise die persönlichen
Begegnungen der Komponisten mit der Musik und mit den besonderen Lebensumständen
der Tonga formulieren. Der Filmemacher Thomas Schneider, Linz filmt für
sein Video-Statement und Sabine Bitter und Helmut Weber sammeln auf einer
Reise nach Harare und Siachilaba Material für ihre Fotoinstallation
Siachilaba backstage (u.a. auch historische s/w-Fotos des italienischen
Fotografen Ilo Battigelli aus der Zeit vor der Zwangsumsiedlung der Tonga
und der Flutung ihres Flußtales im Kariba Stausee). Beides wird
später zu festen Bestandteilen der Veröffentlichungen sowohl
der Five Pieces (bzw. der um das Stück des südafrikanischen
Komponisten Denzil Weale erweiterten Six Reflexions), als auch der mit
der Tonga-Musikgruppe Simonga gemeinsam gestalteten Projekte.
März 1997. Premiere der Five Pieces im Offenen Kulturhaus in Linz,
Vortrag des Kulturanthropologen und Musikethnologen Professor Gerhard
Kubik, der als profunder Kenner afrikanischer Musik zur Klangwelt der
Tonga spricht.
Mai 1997. Testbegehung der ersten Etappe der für August geplanten
Tonga-Musik-Expedition über das Tote Gebirge in Oberösterreich
(von Hinterstoder zum Prielschutzhaus) mit Peter Kuthan, Georg Ritter
(Linzer Stadtwerkstatt), Gotthard Wagner (Sunnseitn), Jossam Sialwindi
Munkuli (Siachilaba) und Michael Pilz (Filmemacher).
21. Juli bis 11. August 1997. Anläßlich des Tonga-Festivals
Nyaminyami, das sich in Zimbabwe der Valley-Tonga-Kultur 1957 1997
("on the edge of development") widmet, Reise zu den Tonga nach
Siachilaba. Die TeilnehmerInnen sind : die Komponisten Peter Androsch/Linz,
Keith Goddard/Harare, Klaus Hollinetz/Traun, Lukas Ligeti/New York und
Werner Puntigam/Linz, Chien-Yin Chen/New York, die Filmemacher Michael
Pilz/Wien und Thomas Schneider/Linz, Philip Marira von Kunzwana Trust/Harare,
Hedi und Peter Kuthan von der Arge Zimbabwe/Linz, Gabi Hollinetz/Traun
und Ina Priemetshofer/Linz.
Die Österreichische Botschaft in Harare vermittelt eine umfangreiche
Kleiderspende nach Siachilaba, das Ergebnis eines Projektunterrichts der
2b-Klasse der Handeslakademie Auhof in Linz.
Bei mehreren Begegnungen, sowohl in Siachilaba, als auch in der National
Gallery und im Amakoshi Theatre in Bulawayo und in Harare (Internationale
Buchmesse, Delta Gallery, LAlliance Française, u.a.) werden
sowohl die Five
Pieces, als auch Ngoma-Buntibe-Zeremonien der Tonga-Musikgruppe Simonga
öffentlich aufgeführt. Anschließende Präsentation
der Six Reflexions in Johannisburg in Südafrika.
August 1997. Siebentägige Tonga-Expedition über das Tote Gebirge
in
Oberösterreich, ein Projekt im Rahmen des Festivals der Regionen,
in
Zusammenarbeit von Arge Zimbabwe, Linzer Stattwerkstatt und Sunnseitn.
Dreissig Musiker aus Siachilaba praktizieren gemeinsam mit etwa 150
Expeditionsteilnehmern das Festivalmotto Kunst.Über.Leben.
Ngoma-Bontibe-Zeremonien live und elektroakustische Vorführungen
der Five
Pieces unter freiem Himmel. Abschließendes Fest der Feuer in Ebensee
am
Traunsee, Oberösterreich.
Die zwei CD-Produktionen Six Reflexions und One Man One Note/TongaSimonga
werden vorbereitet.
März 1998. Beim Label Extraplatte in Wien erscheint die CD Tonga,
Six Reflexions, die das zweiminütiges Video Evidence von Thomas Schneider
enthält. Präsentation der CD beim Festival für Moderne
Musik Hörgänge im Wiener Konzerthaus.
Ende März 1998. Die Wiener Galerie Habari eröffnet die Tonga-Ausstellung
Tonga, verlorenes Tal mit Fotografien des italienischen und in Harare
lebenden Fotografen Ilo Battigelli, der 1956/58 nicht nur das Entstehen
des Kariba-Staudammes, sondern auch das Alltagsleben der Tonga vor ihrer
Umsiedelung aus den Uferlandschaften des Sambesi in höherliegendes,
kaum
fruchtbares Buschland eindrucksvoll portraitiert hat.
April 1998. Kunsthalle Tirol, Hall in Tirol, Osterfestival 1998,
Klanginstallation Wounded Earth von Keith Goddard und Klaus Hollinetz
und
vierstündige Videoinstallation View of the World von Michael Pilz.
Mai 1998. Der Österreichische Rundfunk sendet ein einstündiges
Portrait
der Six Reflexions und ihrer Komponisten (ORF, Ö1, Zeitton).
Verschiedene Montagen und Versionen des von Michael Pilz in Zimbabwe und
im Toten Gebirge gefilmten Video-Materials werden u.a. bei folgenden
Anlässen ge-zeigt: September 1997, Posthof in Linz: Präsentation
der
Einreichungen zum Interkulturpreis der Sozialdemokratischen Partei
Oberösterreichs und Preisverleihung, u.a. für das Projekt Tonga;
Februar
1998, Internationales Filmfestival Rotterdam: Workshop The Digital Paradox;
19. März bis 20. Mai 1998, Galerie Habari in Wien; 26. bis 28. Mai
und
Dezember 1998 in Bilene, Mozambique.
5. November 1998. Sendung des im Oktober im Offenen Kulturhaus in Linz
realisierten Videos Exit Only (86 Minuten) von Michael Pilz und Thomas
Schneider im Programm des Österreichischen Rundfunks (FS2, Kunststücke);
3sat (Österreich, Schweiz, Deutschland) plant die Sendung für
1999.
November/Dezember 1998. Mehrere Vorführungen von Exit Only bei den
Tonga
in Siachilaba, in Harare (Delta Gallery) und in Maputo, Mozambique,
anläßlich des Workshops The Challenge of Cultural Exchange
mit Vertretern
aus mehreren Ländern des Südlichen Afrika.
Jänner 1999. Das deutsche Monatsmagazin GEO veröffentlicht ein
umfangreiches Portrait des aktuellen Lebens der Tonga in Siachilaba. Ein
spezieller Telefondienst ermöglicht das Hören der inzwischen
bei Extraplatte
in Wien erschienenen CD One Man One Note/Tonga-Simonga. Der Tonga-Komponist
Siankwede Bokotela Mudenda stirbt an den Folgen einer Malaria-Erkrankung.
Michael Pilz, 11/1998
PRIX ARS ELECTRONICA FÜR DIGITAL COMMUNITIES IN AFRIKA
6.5.2004 - Projekt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
in
Zimbabwe erhält Award of Distinction
- Goldene Nica für AIDS-Aufklärungsprojekt in Uganda
Afrika ist bei der Erschließung mit modernen Informationstechnologien
immer
noch Schlusslicht. Dennoch zeichnet der renommierte internationale Prix
Ars
Electronica für Medienkunst dieses Jahr zwei Projekte in Afrika aus.
Tonga.Online, die digitale Community des Tonga-Volkes in Zimbabwe, erhält
den Award of Distinction. Tonga.Online wurde vor drei Jahren von der ARGE
Zimbabwe Freundschaft Linz gestartet und wird von der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Das ugandische Projekt The
world starts with me" zur AIDS-Prävention wird mit einer Goldenen
Nica in der Kategorie Digital Communities" geehrt. Beide Projekte
haben es im Wettbewerb mit über 400 anderen Einreichungen an die
Spitze geschafft.
- Goldene Nica für AIDS-Aufklärung über Internet
Eine Goldene Nica geht an The World Starts With Me" http://www.theworldstarts.org.
Die ugandisch-holländische Initiative verbindet in spielerischer
Weise Sexualaufklärung und AIDS-Prävention mit dem Erlernen
von Computertechniken. Sie richtet sich primär an Jugendliche und
ist über Schulen und Telezentren" bereits in ganz Uganda
verbreitet und beliebt.
- Award of Distinction für Tonga.Online
Das Volk der Tonga lebt im Grenzgebiet zwischen Zimbabwe und Sambia. Das
Projekt Tonga.Online (www.mulonga.net) verschafft der faszinierenden,
aber
bedrohten Kultur und komplexen Tonkunst der Tonga eine Stimme im Internet
und Zugang zu Computertechnologien. Im Jahr 2001 wurde an der Binga
Highschool am Kariba Stausee ein erstes IT-Zentrum mit 15 Schulungsplätzen
eingerichtet. Derzeit wird das Netzwerk auf die Dörfer Siachilaba
und
Siansundu ausgedehnt. Tonga.Online X-tension soll aber auch die Tonga
in
Sambia erreichen und die vor 47 Jahren durch den Staudammbau zerrissene
Gemeinde wieder zusammenführen. Die Website www.mulonga.net dient
dabei als
Plattform zur Kommunikation innerhalb der Bevölkerung und mit der
Außenwelt.
Angesichts der Armut der Bevölkerung und der tiefen politischen Krise
in
Zimbabwe ist der Zugang zu Information und Wissen via Internet für
die Tonga
überlebenswichtig. Das Projekt Tonga.Online wurde von der ARGE Zimbabwe
Freundschaft Linz initiiert und wird von der Österreichischen
Entwicklungszusammenarbeit und dem Land Oberösterreich mitfinanziert.
Nach einem Honorary Mention Award" beim Prix Ars Electronica
2002 gelang
Tonga.Online diesmal ein weiterer Preisgewinn. Für die erfolgreiche
Erweiterung und gemeinschaftliche Nutzung als smart X tension"
erhält das
Projekt den Award of Distinction.
- Gesellschaftliche Auswirkungen von Kunst und Technologie
Bei der Ausschreibung der neuen Kategorie Digital Communities"
ging es den
Veranstaltern um die Überbrückung des geografisch, aber
auch
Gender-bedingten Digital Divide sowie um die Verbesserung der Zugänglichkeit
technologischer Infrastruktur", also um Projekte, die beispielhaft
die
Entwicklung einer offenen Informationsgesellschaft vorantreiben. In
konsequenter Weise hat sich die Ars Electronica damit im 25. Jahr ihres
Bestehens erneut der Auseinandersetzung mit globalen Entwicklungsfragen
verschrieben. Bereits beim Festival 2002 unter dem Titel Unplugged
Kunst
als Schauplatz globaler Konflikte" stand die weltweite
Informationsgesellschaft mit ihren Chancen und Gräben im Mittelpunkt.
Die Auszeichnungen werden am 23. Juni im Rahmen des "UN-Global Compact
Summit" im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York von UN
Generalsekretär Kofi Annan verliehen. Am 24. Juni werden die Preisträger
über eine Live Schaltung ins Radiokulturhaus den österreichischen
Medien
Rede und Antwort stehen. Das Ö1 Magazin matrix computer
& neue medien"
widmet den Digital Communities ab 6. Juni eine eigene Serie.
- Feiern zwischen New York, Österreich und Zimbabwe
Die neuerliche Auszeichnung des Projekts Tonga.Online wird auch in
Österreich und Zimbabwe gebührend gefeiert. So am 31. Mai bei
einem Konzert
von Windhundrecords und Thomas Mapfumo & The Blacks Unlimited aus
Zimbabwe
im Porgy & Bess Jazzclub in Wien. Und am 4. / 5. September in Zimbabwe
mit
einem Festival der Tonga-Tonkunst in Siachilaba und Siansundu. Dabei werden
auch die beiden neuen Computer-Zentren offiziell eröffnet. Dieses
Fest wird
mit einer Internet-Radio-Brücke zum Ars Electronica Festival in Linz
übertragen.
Rückfragehinweis:
Peter Kuthan, Austrian Development Agency, Tel. 01/90399-4570 oder ARGE
Zimbabwe 0732/700327
www.mulonga.net
Von: mulonga@mailman.sil.at
Antworten an: argezim@silverserver.at, mulonga@mailman.sil.at
An: <mulonga@mailman.sil.at>
Datum: Sonntag, 4. April 2004 9:48 Uhr
Betreff: Tonga.Online Newsletter # 36
tonga.online newsletter # 36
P Bag 5722, Binga Tel 573 kunzwana@mweb.co.zw www.mulonga.net
Stakeholders Update : March 2004
Music Research Visit 12-17 March International Library of African
Music, Rhodes University, SA Kunzwana Trust and Tonga.Online hosted
Prof. Andrew Tracey for a music research visit which was extremely successful.
Binga musicians were pleased to know that more Tonga music is now to be
documented by the International Library of African Music. Prof. Tracey
paid a courtesy visit to the Governor in Bulawayo, DA in Binga, Chief
Pashu and Chief Siachilaba. Prof. Tracey also donated 1 kg of beads to
a group of women at Siachilaba in support of Kunzwana Trust¹s efforts
to revive this art.
Twalumba kapati, Andrew.
Women¹s Day 2004 - Tonga.Online celebrated Women¹s Day with
a short,
powerful introduction course for all female teachers at Binga HS. While
some
were already computer literate, the T.O team had the pleasure of introducing
some of the newest members of staff. The teachers were encouraged to lead
girls students in particular, towards online learning.
Satellite ITCs : Siachilaba & Syanzyundu
Excitement is now mounting with the arrival of computers in Harare from
AZFA, and the two schools are working hard to finish the refurbishment
of
their classrooms by the beginning of May, when the computers are expected
to
arrive in Binga. In the meantime, thanks to PG Harare and Gokwe who have
donated 100 chair/seatbacks, and Belmont Construction for a new fan and
20l
paint. Steve Togara of Interlink has been most generous in his charges
for
the electrical work, since they are already working on other projects
in the
area, and the Catholic Development Commission has kindly assisted with
transport of materials and tables and E.M Engineering, Mr Magora of Binga
for extra help at Binga Music studio . Sincere thanks to all.
Siansundu Secondary (The management committee prefer to use the
name
Syanzyundu¹ ITC) - Electricity testing, cleaning and painting
is taking
place alongside a running battle against termites, which come up from
within
the walls, and already threatening new laid ceilings. Recommendations
by
hardware people have not met with success, and solutions are still being
sought. Recent heavy rains also showed up some weaknesses in the roof,
and
repairs were carried out.
In early March, Treasurer Eliya Elia Mutale facilitated a workshop with
the
management committee to share his knowledge gained from the T.O Financial
Management Workshop in Nov 03. The committee are preparing themselves
well
for the effective running of the centre, seeking guidance from Binga ITC
and
putting into place appropriate systems for accounting and administration.
Siachilaba Primary Mr Steve Togara of Interlink and Mr Misheck
Nyoni of
ZESA Binga are cooperating wonderfully to ensure that electrification
of the
classroom is completed. Once electricity is hooked up, final welding work
will be done by Mr Eddie Magora. Siachilaba will be the main site for
the
opening celebrations which are scheduled for early September, and planning
has already started.
Networking and Installation - Installation and networking of the computers
is now scheduled to take place in the first week of May 2004. The work
will
be carried out by Arachnid Designs, Bulawayo, assisted by two networking
technicians from the donor, Austria-Zimbabwe Friendship Association
Mr
Bert Estl and Mr Stefan Kuthan. They will remain for approximately 2 weeks
working between the two schools and Binga.
They will also be carrying out a workshop for the Open Source Software
system, which is the way of the future for computers. This will put the
two
schools into the advanced¹ category in Zimbabwe. Teachers from
the 3
schools will be invited to attend.
Telephones Tel One is awaiting spares to repair the major fault
in the
Siansundu area, and estimate that telephone service will revert to normal
sometime in the second half of the year. Siachilaba is currently also
experiencing problems, with intermittent cuts.
Assistance The project is always grateful for the cooperation and
support
of stakeholders. Present needs are:
appropriate samples of policies for personnel, administration and finance,
needed by Siansundu Treasurer Eliya Elia Mutale. These can be sent to
eliyaelia@yahoo.com or kunzwana@mweb.co.zw or by hand to Binga ITC.
Termites (walls): professional assistance needed for a long-term solution.
desk/standing fans, curtains, paint.
Twalumba!
Penny Yon for Tonga.Online project
S Ncube Headmaster, Binga HS
Kunzwana Trust for
The TONGA.ONLINE project
Tel/fax 015 - 573
kunzwana@mweb.co.zw www.mulonga.net <http://www.mulonga.net>
Binga High School, P Bag 5722, Binga, Zimbabwe
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