ALBANIEN REISEBERICHT

REISEBERICHT ALBANIEN

Der Vortrag setzt sich zusammen aus Bildern von mehreren Reisen in den letzten Jahren. Teils alleine unternommen, teils zusammen mit meinen Kindern, meinem Neffen und als patchwork family. Die Anreise erfolgte mit der Eisenbahn über Budapest-Beograd-Bar. Die Bahnstrecke von Beograd nach Bar (Montenegro) überquert drei Ketten des Dinarischen Gebirges in bis zu 1000m Höhe und zählt zu den spektakulärsten Bahnstrecken.
In Albanien unterwegs mit Taxi, Eisenbahn, Bus, Autostop, Fahrrad und zu Fuss. Intention der Reisen war nicht Fotos für einen Vortrag zu machen. Dieser hat deshalb streckenweise die Charakteristik der Doku eines Familienausfluges.
Keines der Fotos wurde nachträglich bearbeitet. Der Autor ist eher outdoor affin als postproduction verbunden.
Reiseziel war haupsächlich die Felsküste zwischen den Städten Vlorë und Sarandë im Süden des Landes. Dieser Küstenabschnitt ist besonders reizvoll, weil dort eine Bergkette mit Gipfeln von knapp über 2000m Höhe zum Ionischen Meer abfällt. Zwischen felsigen Abschnitten liegen kleine Buchten eingebettet. Dörfer befinden sich meist auf den Berghängen, selten auf Meeresniveau.

Vlorë ist bereits ziemlich touristisch. Ebenso die anschliessenden Buchten und Strandabschnitte bis in die Bucht von Orikon. Diese wird zum Meer hin von der Halbinsel Karaburunit abgeschirmt. Die Halbinsel ist eine wasserlose Wüstenei mit Bergen bis etwa 800m Höhe. Sie war bis vor einigen Jahren noch militärisches Sperrgebiet. Von Orikon steigt die Straße an und führt zur Passhöhe Llogara auf 1000m. Von dort windet sich die Straße in Serpentinen hinunter nach Palasë und Dhermë. Diese Orte liegen am Fuße der Mala i Cikës Bergkette. Verstreut im abfallenen Gelände herrscht dort abenteuerliche Bautätigkeit.
Der nächste Ort heißt Vuno wo etwa die Hälfte der alten Häuser verlassen und am Verfallen sind. In der Nähe mündet eine enge Schlucht mit senkrecht abfallenden Felswänden ans Meer. Der dort befindliche kleine Strand ist nur zu Fuss oder mit einem besonders robusten Allradfahrzeug erreichbar. Gehzeit etwa eineinhalb Stunden. Ein weiterer kleiner Strand ist nur vom Meer aus erreichbar oder über eine Felswand, die zu überwinden allerdings Bergsteigerausrüstung erfordert.
Auf Vuno folgt Himarë, eine Kleinstadt, die jedoch direkt am Meer liegt und durch Attraktionen wie Bautätigkeit und Verkehr schnell verlassen ist. Es folgt die Bucht von Porto Palermo mit der Burg Kalaja Ali Pashe Tepelenë auf einer kleinen Halbinsel. In der Bucht gibt es auch ein ehemaliges Marine Militärareal mit einem U-Boot Bunker in einem Berg.
Ein Stück weiter befindet sich der Ort Geparo. Ein Fluss aus den Bergen mündet dort auf breiten Schotterbänken ins Meer. Auf der Ebene, die sich vom Strand ins Hinterland erstreckt, sind Olivenbäume geplanzt. Der ursprüngliche Ort liegt auf einem Berg und die alten Steinhäuser fallen zusammen.
Der nächste Ort Borsh liegt oberhalb einer Ebene, die sich vom Strand in ein Gebirgstal erstreckt und mit Olivenbäumen bewachsen ist. Im Ort gibt es einen Bach, dessen Wasser direkt aus einer Felswand sprudelt.
Von Borsh führt die Straße hinauf in den kleinen Ort Piqeras und wieder hinunter bis auf Meereshöhe zum Strand Bunec, der noch vor ein paar Jahren als ein Bunkermuseum gegolten hat. Leider sind inzwischen alle Bunker dem Hydraulikmeissel zum Opfer gefallen.
Die Straße steigt wieder an und erreicht den Ort Lukovë. Dort ist zum Glück nicht viel los. Ein reizvoller Strand ist zu Fuss in eineinhalb Stunden erreichbar, aber auch über eine kurvenreiche schmale Strasse. An den Strand mit improvisierter touristischer Infrastruktur schliesst ein mehrere Kilometer langer Abschnitt Felsküste mit zahlreichen kleinen Buchten an. Einheimische sind mit Kindern und allerlei Gepäck unterwegs und verirren sich deshalb nicht in diese Felsküste, die mit zahlreichen kleinen Buchten mit Stränden durchsetzt ist.
Die Rückreise 2016 erfolgte über Pogradec und Ochrid (Ochrid See) nach Skopje (Mazedonien). Weiter über Prištinë (Kosovo), Pejë nach Bijelo Polje (Montenegro). Von dort mit der Eisenbahn zurück nach Beograd.
Karl Katzinger

Beograd, Kalemegdan. Savemündung